Hopping Hawai’i

Maui

Wer mich kennt, weiß, dass ich seit langem eine besondere Affinität zu dieser Inselgruppe inmitten des Pazifischen Ozeans hege. Nicht umsonst war ich bereits drei Mal dort. Da meine beiden wichtigsten Stationen – Kanada und Australien –  die grobe Route meiner Reise im Großen und Ganzen schon vorgegeben hatten, wäre es natürlich geradezu sträflich gewesen, das Archipel gleichsam zu umfliegen… Vier Wochen hatte ich mir hier gegönnt, auch deshalb, weil ich mal ohne Zeitdruck ein bisschen ‚sein‘ wollte.

Der erste Stopp sollte die Insel Maui sein. Hier landete ich zunächst in einem hübschen Hostel im Hippie-Städtchen Pa’ia. Zusammen mit ein paar Leuten aus dem Hostel beglich ich hier eine seit langem offene Rechnung: der Sonnenaufgang auf dem Haleakala, dem inaktiven Vulkan der Insel Maui. 2007 haben mein Vater und ich das schon einmal versucht, waren in aller Herrgottsfrühe auf dem Gipfel – und sahen ziemlich wenig, denn es war total nebelig.
Wiederum zu früher Stunde machten wir uns diesmal also auf den Weg: ein deutsches Pärchen auf Backpacker-Flitterwochen, zwei Kanadier und ich. Martin aus Québec hatte das Auto gemietet und fuhr, während wir im Halbschlaf die dunkle Landschaft an uns vorbeiziehen ließen. Amerikanisch-praktisch kann man von Meereshöhe bis auf den 3058m hohen Gipfel mit dem Auto fahren. Unverhofft verschaffte uns mein Nationalpark Jahrespass, den ich mir für die Parks in Kalifornien, Arizona und Utah besorgt hatte, auch Zutritt zum Haleakala Nationalpark, was mich mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit erfüllte. Grade rechtzeitig zum Beginn der Show saßen wir schließlich auf den Felsen und betrachteten andächtig den Himmel, wie übrigens zahllose weitere Touristen ebenfalls, denn es handelt sich hier keineswegs um eine Geheimtipp-Aktivität. Schweigend ein paar Kekse knabbernd sahen wir zu, wie sich der Horizont rot-orange Färbte und die Sonne schließlich aufging und auch die Nachbarinseln in morgendliches Licht tauchte.
Im Anschluss wanderten wir noch etwas in den Krater hinunter, der ziemlich an eine Marslandschaft erinnerte. Je weiter man hinabsteigt, desto weiter muss man natürlich auch wieder rauf und hier merkt man durchaus, dass man sich auf 3 km Höhe befindet.

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Ein weiteres Highlight auf Maui ist die „Road to Hana“. Hierfür bot das Hostel eine Tour mit dem Van an und wir haben uns in einer netten Gruppe einige der Sehenswürdigkeiten unterwegs angesehen, denn bei dieser Straße gilt: der Weg ist das Ziel! Schwarze und rote Strände, dichter Regenwald und Schwimmen im Wasserfall – leider konnten wir nicht überall halten, denn es hätte noch viel mehr zu sehen gegeben. Zum Abschluss des Tages wollten wir noch den Sonnenuntergang sehen, da wir allerdings etwas im Verzug waren bretterte unser Guide was das Zeug hielt weiter um den Haleakala herum, bis wir freie Sicht auf die Sonne hatten. Der Sonnenuntergang war schon im Gange und wir verließen zügig das Auto um noch was mitzukriegen. Leider habe ich meine Kamera in dem Moment nicht mitgenommen, denn tatsächlich sah ich ihn hier- das erste und bisher auch einzige Mal: den „Green Flash“. Bei diesem physikalischen Phänomen sieht man ganz kurz nachdem die Sonne untergegangen ist noch ein dezentes grünes Leuchten- nur für den Bruchteil einer Sekunde. Keineswegs so eindrücklich wie im „Fluch der Karibik“, aber es existiert wirklich- wenn die Bedingungen stimmen, so muss der Horizont wolkenfrei und scharf begrenzt sein, denn das was man sieht ist der grüne Anteil, des in der Atmosphäre gebrochenen Lichtes, der etwas über der orangenen Sonnenscheibe hängt und kurze Zeit nach dieser hinter dem Meer verschwindet.

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Eine weitere schöne Attraktion, der Iao Valley State Park, war leider durch schwere Regenfälle komplett verwüstet worden, daher bot das Hostel hier keine Tour hin an. Quasi obligatorisch: der Besuch des alten Walfängerstädtchens Lahaina und des Strandes von Ka’anapali – schließlich habe ich hier damals den allerersten Hawai’i-Aufenthalt begonnen. In Lahaina gibt es einen riesigen Banyan Tree, der den gesamten Dorfplatz überspannt, und darunter ist dann meist ein bunter Kunst- und Andenkenmarkt aufgebaut und es gibt etwas Live-Musik. Oder auch mal Verrückte, wie den, der mir unvermittelt mit zitternden Händen sein Handy unter die Nase hielt und mich über den unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang in Kenntnis setzte.

In Ka’anapali gibt es den Black Rock, eine Felszunge um die man zum einen schön schnorcheln kann (leider diesmal nicht so gute Sicht), und von dem man zum anderen einen kleinen Cliffjump unternehmen kann!

Das Hostel, in dem ich mich zuerst eingebucht hatte, war zwar hübsch und sauber, aber leider auch etwas verwaist. Zwar habe ich durchaus ein paar nette Traveller dort kennengelernt, aber es gab auch eine große Gruppe an Leuten, die länger dort wohnten und ein bisschen dort arbeiten und die, trotz dem ein- oder anderen Smalltalk am Rande, doch eher unter sich blieben und das abendliche Programm mit allgemeiner Lethargie vor dem hypertrophen Fernseher in der common area vergifteten. Wenn es dann kaum noch normale Traveller wie mich gibt, dann kann das schon etwas öde werden, daher entschloss ich mich umzuziehen, in den legendären Banana Bungalow, das andere große Hostel auf Maui. Eine gute Entscheidung! Hier war jede Menge los, und ich traf einige Leute, die die nächsten Wochen mitgestalten sollten: zunächst einmal Julia, eine Schweizerin, die ihren Sprachaufenthalt in San Diego mit ein paar Wochen Hawai’i veredelte. Da wir beide vorhatten, als nächstes nach Big Island Hawai’i und dann nach Kaua’i zu reisen, beschlossen wir, uns zusammenzutun und gemeinsam einen Mietwagen zu nehmen. Dann waren da noch zwei Jungs, die zusammen eine Woche Urlaub machten, und beide eigentlich in Hilo auf Big Island lebten: Flip und Supa. „Äh sorry- what was your name? Supa?“ – „Yeah- it’s short for Superman… my parents where Hippies…“ Großartig- aber es wird noch besser: der Mann heißt tatsächlich Superman the Aquarian, und „the“ ist auf dem Ausweis sein middle-name! Beide waren echt coole, sehr musikalische Typen, und reisten mit Ukulele und Gitarre an. Flip lud uns ein, einige Tage bei ihm auf der Hilo- Seite von Big Island zu verbringen, was wir dankend annahmen.
Insgesamt war im Banana Bungalow deutlich mehr Leben und es wurde abends gern auch mal ein bisschen gefeiert oder bei ‘nem Bier ein wenig gejamt. An einem Tag sind wir auch mal zu so ‘ner schrägen Beach-Party am „Little Beach“ von Makena gegangen, wo in der Abendsonne eine Gruppe gealterter Hippies und solcher, die es werden wollten, halbnackt bis nackt im „Drum Circle“ die Trommeln schlugen. Hatte auf jeden Fall was Stimmungsvolles: draußen auf dem Meer die Kulisse des Molokini Kraters und daneben ging die Sonne unter.

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Nach Maui war also die nächste Station Big Island. Die einzige praktikable Möglichkeit, sich zwischen den Inseln zu bewegen ist heute das Flugzeug und je nach Route hat man mehrere Optionen. Die günstigste und sicherlich unterhaltsamste Variante, um von Maui nach Big Island zu fliegen ist die kleine Propellermaschine von Mokulele Airlines. Immer zwei Leute pro Reihe, der Pilot dreht sich kurz um „alles klar bei euch? Dann kann‘s ja los gehen“. Ich hatte die letzte Reihe für mich alleine und besten Blick zu beiden Seiten. Tolles Gefühl, tolle Aussicht- der scenic Flight schon inklusive! Unter uns zog alles nochmal vorbei: der Ho’okipa Beach mit den Schildkröten, die Bucht von Pa’ia und die Road to Hana. Der Gipfel des Haleakala verschwand im Rücken und die Gipfel des Mauna Loa und Mauna Kea wurden immer größer. Bald flogen wir über die trockene Küste der Kona-Seite von Big Island und landeten in Kona.

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Big Island

Big Island Hawai’i ist die größte und jüngste Insel des Archipels. Während die Vulkane auf den älteren Inseln zumindest als Inaktiv gelten ist die vulkanische Entstehungsgeschichte auf Big Island noch voll im Gange. Der Kilauea ist immer noch aktiv und der aktuelle Ausbruch dauert seit Januar 1983 an.
Wir hatten zunächst einige Nächte in Captain Cook in einem Hostel gebucht und waren danach bei Flip in Hilo angekündigt. Wie die meisten Hawaiianischen Inseln hat Big Island eine eher trockene Seite und eine Wetterseite, da sich an den hohen Bergen der Regen fängt und aus nordöstlicher Richtung abregnet. Kona ist auf der trockenen Seite, Captain Cook allerdings hat ein etwas anderes Mikroklima und unser Hostel lag an einem grün bewachsenen Hang mit einem großen überdachten Terrassenbereich, und es hat durchaus abends auch etwas geregnet, was dem Ganzen eine tropische Atmosphäre verlieh. Hört man tagsüber viele „local birds“ übernehmen nachts andere Tierchen den Gesang: Coqui Frösche, die für ihre kleine Größe ziemlich laut ihren markanten „KU-KIIII“ Ruf von sich geben- und das in großer Zahl. Die Locals sind davon alles andere als begeistert, denn der Frosch ist eingeschleppt und breitet sich wie eine Plage aus. Neben schlaflosen Nächten sind wohl auch Probleme mit Grundstücksentwertungen ein Thema, wenn die Gegend „infiziert“ ist. Für mich als Touri war es eher ein anheimelnder Tropic-Sound, aber es kann tatsächlich ganz schön laut werden.  Unterhalb des Ortes Captain Cook liegt die Kealakekua Bay, in der Captain Cook himself seinerzeit das erste Mal die Insel betreten hat. Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte schließlich hier auch zu seiner Ermordung durch die Eingeborenen, mit anschließendem zerkochen und zerteilen seiner sterblichen Überreste.

Mit unserem Mietwagen erkundeten wir die Gegend, besichtigten die „Painted Church“ – eine kleine hölzerne Kirche, die innen über und über bemalt ist – und das Städtchen Kona, dass sich auf den bevorstehenden Iron Man vorbereitete. Neben den üblichen Andenkenläden gibt es hier einen Palast des hawaiianischen Königshauses, den „Hulihe‘e Palace“. Hier habe ich an einer Führung teilgenommen  und mir interessante Details zu Hawai’is Geschichte angehört, die durchaus faszinierend ist! Von einer mehr oder weniger Steinzeitkultur, in der der Häuptling Kamehameha erstmals alle Inseln unter seiner Herrschaft vereinte, wurden die bestehenden Machtstrukturen nach dem Kontakt mit der westlichen Zivilisation und dem englischen Königshaus ebenfalls im Sinne einer Monarchie transformiert und Kamehameha wurde der erste König von Hawai’i. Mit allen Schikanen. Einem königlichen Palast in Honolulu, dem Iolani Palace, der daher heutzutage der einzige echte Königspalast auf dem Gebiet der vereinigten Staaten ist, und internationalen Verbindungen zu anderen Royals und Staatsoberhäuptern. Auch wenn Hawai’i freilich ein sehr kleines Königreich war, war es international geschätzt und anerkannt, nicht zuletzt da man die Intelligenz und Anpassungsfähigkeit der Polynesier bewunderte.

Dieses Bild wird mir den Pulitzer-Preis bringen... aufgenommen an der Painted Church

Mit der Modernisierung der Gesellschaft kam es auch zur Abkehr von archaischen Rechts und Bestrafungssystemen, so war es früher beispielsweise „Kapu“ (tabu), den Schatten eines Ali’i, also einem Mitglied der Kaste der Stammesführer, zu berühren. Eine derartige Übertretung verdiente, wie vieles andere auch, die umgehende Todesstrafe. In diesem Fall gab es nur eine Möglichkeit dem unausweichlichen zu entgehen: der Delinquent musste einen „Place of Refuge“ erreichen. Wenn er es bis über die Grenze dieser heiligen Stätte schaffte, war er in Sicherheit. Nach einer Zeremonie durch den örtlichen Geistlichen waren alle seine Sünden absolutiert und er konnte sich wieder frei bewegen. Ein solcher Ort ist der „Pu’uhonua o Honaunau Place of Refuge“. Hier finden sich, wie auch an vielen anderen Orten auf den Inseln des Archipels, so genannte Heiaus- Tempel der hawaiianischen Religion. Auch wenn sie heutzutage zumeist Ruinen sind und eher historischen Wert haben, besitzen sie für viele Polynesier weiterhin eine wichtige Bedeutung und sind Teil ihrer Geschichte und Identität.

Nach einigen Tagen auf der Kona-Seite fuhren wir über das Örtchen Waimea hinüber nach Hilo zu unserem Kumpel Flip, wo ich Julia absetzte. Ich selber hatte allerdings noch eine andere Verabredung! Auf der Insel Big Island gibt es nämlich einen sehr, sehr entfernten Verwandten von mir. Vor fünf Generationen ist ein gemeinsamer Vorfahre nach Hawai’i ausgewandert, und mein groß-groß-groß…äh…Großcousin (?) Pono von Holt, betreibt dort heutzutage eine große Rinderfarm. Als meine Eltern und ich vor 9 Jahren schon einmal in Hawai’i waren haben wir ihn ebenfalls besucht, und ich hatte ihm diesmal im Vorfeld geschrieben und wir haben ein Treffen vereinbart. Ich war eingeladen, mit seiner Familie die Nacht im seinem Wochenendhaus an der Küste zu verbringen und das war wirklich ein sehr angenehmer, entspannter Abend. Pono ist ein netter und unterhaltsamer Gastgeber und wir hatten uns viel zu erzählen. Am Ende kam es sogar noch zu einer kleinen Jamsession mit Ukulele und Waschzuber-Bass (gespielt von seiner Frau). Das Anwesen ist erst vor wenigen Jahren gebaut worden, und ich hatte mein eigenes Zimmer mit großem Bett und Outdoor-Dusche, was nach Wochen des hostelns ausgesprochen gut tat. Am nächsten Morgen sind wir noch eine Runde Ocean-Kayaking gegangen, bevor ich mich wieder auf den Weg machte um nun ebenfalls nach Hilo weiterzuziehen. Allerdings nicht ohne ein Familienfoto zu schießen!

Flip wohnt mit seiner Freundin Happy und deren Sohn Danny in den Bergen oberhalb von Hilo. Bei gutem Wetter kann man von seinem Garten aus runter in die Bucht gucken- Problem war hier: es gab leider kein gutes Wetter! Offenbar wurde diese Ecke des Archipels seit Wochen von einer schlechten Großwetterlage heimgesucht (daher auch die Sintflut im Iao Valley auf Maui) und es verging nicht ein Tag, wo es nicht zumindest ein bisschen geregnet hätte- meistens jedoch kamen regelrechte Sturzbäche herunter und im Radio wurde vor „Flash-Floods“ gewarnt. Durch eine solche Beinahe-Sintflut musste ich auch fahren, als ich über die Inlandsstraße zwischen den beiden großen Bergen hinunter nach Hilo fuhr. Die Saddle-Road führt quer über die Wetterscheide, und während es bei Pono noch sonnig war, fand ich mich eine Stunde später im Platzregen wieder. Aggraviert wurde die Situation dadurch, dass mit dem lapidaren Hinweis „Pavement Ends“ auf einmal ebendies geschah und ich mich mit meinem kleinen Nissan Versa plötzlich auf einer ziemlich rüden Buckelpiste wiederfand, über die sich die schlammige Brühe hügelabwärts wälzte.

Unsere Aktivitäten auf der Hilo-Seite sollten daher eher indoor stattfinden. Eine ulkige Jamsession mit lauter Neo-Hippies im Haus eines glühenden Royalisten, der die Annexion Hawai’is durch die USA rückgängig machen will; eine Jazz Night mit Live Musik; ein bisschen Party in Hilos angesagtester Bar.
Der Besuch des Mauna Kea Observatoriums scheiterte leider am Wetter und gesperrter Straße, aber in einer Regenpause klapperten wir tatsächlich auch noch ein bisschen Natur ab.

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Ein Highlight war definitiv unsere Höhlen-Expedition in den Kaumana Caves, einer alten Lava-Tube. In solchen Höhlen war die Lava in Form einer Röhre erkaltet, die dann gleichsam leergelaufen ist, so dass sich ein langer Tunnel gebildet hatte. Vom Einstieg aus konnte man in zwei Richtungen laufen- hügelabwärts war der Weg relativ schnell zu Ende. Insgesamt war es auch ziemlich dunkel, da unbeleuchtet, und meine Stirnlampe musste sich irgendwie entladen haben und funktionierte nicht. Daher blieb unsere einzige Lichtquelle die Taschenlampenfunktion meines Handys, weswegen wir uns zunächst nur zögernd vorwagten. Als wir in die zweite Höhle einstiegen, machte sich auch eine gut ausgeleuchtete Truppe junger Wanderer auf den Weg ins schwarze Dunkel und da hängten wir uns einfach mal dran, da wir annahmen, so tief könne die Höhle ja nicht sein. Irrtum! Hinter einem recht engen Spalt öffnete sich die Tube wieder zu voller Breite und zog hügelaufwärts. Manchmal über große Blöcke, manchmal neben einem Bach und schließlich bergan durch denselben ging es immer tiefer in die Höhle. Unsere Mitstreiter waren- nicht zuletzt durch die bessere Beleuchtungssituation- zügiger unterwegs, und der Abstand vergrößerte sich zusehends. Daher entschlossen wir uns schließlich, unsere Expedition doch besser abzubrechen und uns im fahlen Schein der Handyfunzel wieder zurück zu tasten. Mehr als einmal stellten wir uns mit Grausen vor wie schrecklich es sein müsse im stockfinstern zwischen scharfen Felsen in dieser Höhle zu stranden, sollte das Lämpchen plötzlich versagen. Schließlich hatte das Tageslicht uns wieder, und wir waren begeistert von der gelungenen Erkundung.

Wenn schon der Mauna Kea nichts geworden ist, so wollte ich doch wenigstens die Lava des Kilauea Vulkans sehen. Daher besuchten Julia und ich den Vulcano National Park. Hier gab es verschiedene spannende Dinge aus dem vulkanischen Formenkreis zu sehen, wie etwa dampfende Erdlöcher, tiefe Calderas und wiederum eine (diesmal gut erschlossene) Lavatube.

Das Highlight aber spielte sich unten an der Küste ab. Mit dem Auto fuhren wir durch ein weites Lavafeld bis runter an die Steilküste, um von dort einen strammen Fußmarsch zu der Stelle zu unternehmen, wo die Lava ins Meer floss. Hier waren wiederum einige warnende Schilder, die leider diesmal nur allzu recht behalten sollten. Wassertechnisch waren wir suboptimal ausgerüstet, das war allerdings nicht mehr zu ändern. Zwar akzeptiere ich als adäquates Reisewetter in der Regel nichts außer strahlend blauem Himmel, unter den Bedingungen, dass wir nun zweieinhalb Stunden durch ein schwarzes Lavafeld wandern würden, war ich jedoch nicht traurig darüber, dass es bedeckt war.

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Der Weg war eine Schotterpiste, die unangenehm zu gehen war, danach ging es noch eine ganze Weile über ziemlich wüste Lavastrukturen. Manchmal ging es durch Schwaden von schwefeligen, vulkanischen Dämpfen und je näher wir kamen, desto heißer wurde es- man konnte die glühende Lava quasi schon spüren. So hätte es sich abgespielt haben können…

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Als erstes sichteten wir in der Dämmerung eine Stelle, wo im Lavafeld ein großes Loch war, in dem rotglühende Lava zu sehen war. Beeindruckend, aber noch nicht ‚the real deal‘- also weiter bis zum Wasser, und da war das Spektakel schließlich: zäh ergoss sich die rotglühende Lava in die Brandung und brachte den Ozean zum kochen dass es nur so dampfte. Manchmal poppte und knallte es, und etwas Lava spritzte durch die Luft, der Aussichtspunkt war allerdings in gebührendem Abstand eingerichtet worden. Es war ein geradezu magisches Schauspiel- ‚nature at it’s fullest‘, die Erschaffung von neuem Land. Andächtig saßen die schaulustigen im Dunkeln und ließen die Show auf sich wirken- so auch wir. Kein Foto kann dem gerecht werden- hier sind dennoch einige:


Der Weg zurück war eine Quälerei. Wieder nur ausgerüstet mit der Handylampe und einer ziemlich trüben Funzel, die wir uns von Flip geliehen hatten kämpften wir uns im Dunkeln zunächst zurück durch das Lavafeld und trabten dann über die nicht enden wollende Schotterpiste. Derartige uniforme Belastungen sind gar nichts für meinen lädierten Fuß und ich war recht angeschlagen, als wir wieder beim Auto waren. Der Weg durch die Nacht zurück zu Flip zog sich dann auch wie Kaugummi und wurde nur dadurch interessant, dass wir bereits auf Reserve waren, und dringend eine Tankstelle benötigten… Die ersten Beiden, die wir anfuhren waren geschlossen- bei einer war, obwohl die Zahlung mit Kreditkarte möglich gewesen wäre, der Zapfhahn an der Säule festgekettet. Also weiter! Julia sagte schon nichts mehr, aber ich war zuversichtlich, dass wir schon nicht im Platzregen liegenbleiben würden- zugegeben kein erstrebenswertes Szenario. In Hilo schließlich konnten wir erfolgreich auftanken und auch die trockenen Kehlen mit einer eiskalten Cola befeuchten, wovon wir die letzten 90 Minuten bereits beinahe fiebrig phantasiert hatten.

Anderntags sagten wir Flip und seiner kleinen Familie Lebewohl und machten uns auf zum Flughafen, um zur nächsten Etappe aufzubrechen: Kaua’i – The Garden Isle.

 

Kaua’i

Mit der Propellermaschine von Island Air ging es nun also vom einen Ende des Archipels zum anderen- von der jüngsten, vulkanisch noch aktiven Insel zur ältesten und dem entsprechend auch am weitesten erodierten Insel: Kaua’i. Wind und Wetter haben tiefe Schluchten und Täler in Kaua’is Vulkan gegraben und große Teile der Insel sind grün und üppig bewachsen. Angekommen am Flughafen von Lihu’e wurden wir von bestem Wetter begrüßt- wie hatten wir das vermisst, nach den nassen Tagen in Hilo! Obwohl wir die billigste Klasse gebucht hatten war unser Mietwagen angenehm geräumig und wir machten uns erst mal auf den Weg zum Hostel in Kapaa an der Westküste der Insel. Dort angekommen gab es gleich mal ein großes Hallo, denn sowohl ein Pärchen aus Québec als auch eine Schweizerin, die ich allesamt von Maui kannte, waren bereits dort.

Zusammen mit Thomas, den wir ebenfalls dort kennenlernten, machten wir am nächsten Tag eine schöne Rundfahrt über die Insel und klapperten einige sehenswerte Orte ab. Kaua’i ist vergleichsweise klein, dennoch kann man nicht einmal komplett um die Insel herum fahren, denn ein Teil der Küste ist nicht mit dem Auto passierbar: im Nordwesten findet sich mit der schroff-schönen Napali Coast eine der Hauptattraktionen Kaua’is

An unserem ersten Tag erkundeten wir also den Weg bis an das südliche Ende der Napali Coast- die Straße führt zunächst an der Küste entlang und zieht schließlich ins Inland zum Waimea Canyon, der auch gerne als der ‚Grand Canyon des Pazifik‘ bezeichnet wird. Am Straßenrand gibt es mehrere schöne Lookouts mit teils atemberaubender Aussicht. Ähnlich wie im Grand Canyon ist die Erde gelblich Rot, was auch abseits des eigentlichen Canyons schöne Fotomotive liefert.

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Die Straße führte weiter und weiter bergauf und brachte uns schließlich bis an die steile Kante des Kalalau Valleys, das sich zum Meer hinaus öffnet. Zunächst zogen noch ein paar Wolken vor uns vorbei, doch dann gaben sie den Blick frei auf die atemberaubende Aussicht, die sich von hier oben bot. Hinter dem zweiten Lookout, der noch etwas höher liegt, führte ein Weg noch etwas weiter an der Kante lang, und zwischen üppiger Vegetation öffnet sich immer wieder aufs Neue ein spektakulärer Ausblick, der seinesgleichen sucht! Wenige Orte auf dieser Welt haben je so einen Eindruck auf mich gemacht, und interessanterweise schaffte dieser es bereits zum zweiten Mal. Ich denke wir alle sind im Leben immer wieder mit der Macht und der Bedeutung des ‚ersten Eindrucks‘ konfrontiert. Auf dieser Reise wurde mir das in New York deutlich vor Augen geführt. 2003 war ich hin und weg von dieser Stadt! Die erste Metropole diesen Ausmaßes, die ich sah. Das legendäre New York! Jetzt war ich nochmal da- manches hatte sich verändert, manches kam mir anstrengender als damals vor und irgendwie vielleicht auch ein bisschen entzaubert. Alles in allem immer noch spektakulär, und neue Erfahrungen haben mein Bild der Stadt erweitert, aber nichts wird nochmal den Eindruck hinterlassen können, wie der erste Blick auf das Empire State Building. Umso erstaunter war ich daher, dass alle diese Regeln plötzlich außer Kraft gesetzt schienen!

Ich war an diesem Ort schon einmal- 2007. Auch damals war ich fasziniert und habe das Tal seitdem als einen der beeindruckendsten Orte in ganz Hawai’i in Erinnerung. Und auch dieses Mal, neun Jahre danach, hatte es mich wieder echt gepackt! Staunend lief ich den lehmigen Pfad entlang, von dem sich rechts die Hochebene der Alakai Swamps erstreckte und links das Kalalau Valley steil in die Tiefe abfiel. Immer wieder blieb ich stehen und saugte die Szenerie in mich auf. Dafür war ich hier, das ist es, was Hawai’i für mich ausmacht und ich wusste, dies würde eine Landmarke sein, auf meiner Reise um die Welt. Einer der Momente, wo alles genau so war, wie es sein sollte, wo Erwartung und Erfahrung deckungsgleich sind. Ladys and Gentlemen: Das Kalalau Valley:

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Mit dem letzten Lookout hatten wir auch das Ende der Straße erreicht, denn nördlich von uns befand sich die Napali Coast. Auf dem Weg zurück machten wir einen Abstecher in den Polihale State Park und sahen uns dort am Strand den Sonnenuntergang an. Dazu stiegen wir für die letzten Kilometer in Thomas Auto um, denn die Straße war nur mit 4×4 zu befahren.

Am nächsten Tag fuhren wir von der anderen Seite an die Napali Coast heran, denn wir wollten ein Stück des Wanderweges machen, der vom Parkplatz des Ke’e Beaches im Norden der Insel beginnt, und Richtung Südwesten bis ins Kalalau Valley führt. Das wäre allerdings eine mehrtägige Wanderung, die überdies auch nicht ganz ungefährlich ist, da der Weg gegen Ende nur noch ein schmaler Schotterpfad am Hang oberhalb der Klippen ist. Daher begnügten wir uns mit der ersten Etappe und wanderten bis zum Hanakapi’ai Beach. Die Unternehmung begann äußerst glücklich: auf dem lächerlich unterdimensionierten, hart umkämpften Parkplatz waren Julia und ich zur rechten Zeit am rechten Ort und ergatterten einen Platz unmittelbar neben dem Einstieg zum Wanderweg. Nachdem wir uns durch einen beeindruckenden Schilderwald erst mal lückenlos über die zu erwartenden Gefahren und die angeratenen Proviantmengen in Kenntnis setzen ließen, ging es zunächst einmal bergauf! Der Großteil des Weges führt in einiger Höhe am Hang entlang und bietet traumhafte Ausblicke über die Küste, allerdings wollen die erst mal erarbeitet werden. Doch das hat sich gelohnt! Hinter jeder Kurve wartete eine etwas andere Perspektive auf diese beeindruckende Steilküste.

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Am Strand floss ein klares Flüsschen über den Sand in den durchaus trügerischen Ozean. Wilde Brandung und tückische Strömungen machten ein Bad hier nicht empfehlenswert- ja, es wurde sogar eindringlich davor gewarnt: „Insgesamt starben hier 83 Menschen- seien Sie nicht der 84ste“. Zugegeben- wenig beruhigend. Daher ließen wir den Tag bei einem Bad am Strand wo das Auto stand ausklingen, was sehr erfrischend war, nach dem schweißtreibenden Rückweg.

Für den nächsten Tag hatten wir etwas geplant, auf dass ich mich schon seit meinem letzten Besuch auf Kaua’i vor neun Jahren freute: einen Rundflug mit einem Helikopter! Wie es das Guidebook „Kaua’i revealed“ formulierte: „Nach Kaua’i zu kommen und keinen Helikopter-Rundflug zu machen wäre genau so, wie die Sixtinische Kapelle zu besuchen und nicht an die Decke zu schauen!“- das sollte mir nicht noch einmal passieren! Wir machten unseren Flug mit „Blue Hawaiian Helicopters“, einer der Pioniere im durchaus stark frequentierten Luftraum. Da die Leute im Office dort so nett waren, mich mit Expedia zu verbinden, da sie mir leider selber keinen Rabatt geben konnten, dies aber für eine vielversprechende Option hielten, bekamen wir darüber unsere Plätze schließlich für 200 Dollar pro Person. Ungewöhnliche Praxis- kam mir allerdings sehr entgegen!

Die Plätze wurden nach Gewicht zugewiesen- und ich hatte Glück! Ich bekam den absoluten Prime Platz vorne rechts neben dem Piloten, mit Fenstern im kompletten Blickfeld! Der Flug startete vom Flughafen in Lihu’e und führte uns einmal um die gesamte Insel und bis in die Reste des alten Vulkankraters des Mount Wai’ale’ale, dem nassesten Ort auf Gottes grüner Erde! Letzteres geht wohl nur bei etwa 20% aller Rundflüge, denn meistens ist hier halt ziemlich schlechtes Wetter – Glück gehabt!
Im Inland überflogen wir zahllose kleine Täler und Wasserfälle – unter anderem auch den, an dem der Helikopter im ersten Jurassic Park Film landet. Über den Waimea Canyon ging es hinaus aufs Meer an die Napali Coast, die auch aus der Luft atemberaubend ist. Insgesamt dauerte der Flug eine knappe Stunde und hat sich absolut gelohnt!

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Die restliche Zeit auf Kaua’i verbrachten wir mit naheliegendem Programm: schönen Stränden wie dem der Hanalei Bay, Wasserfälle, Tempel, Höhlen und ein Blowhole.

Schließlich hieß es Abschied nehmen- und das im doppelten Sinne: auf der nächsten (und letzten Insel) O’ahu trennten sich auch Julias und meine Wege. Also noch einmal frisch ge-islandhoppt- und ich war wieder da, wo alles angefangen hatte.

 

O’ahu

O’ahu ist nicht die größte, aber die wichtigste Insel des Archipels, denn auf ihr liegt die große Stadt Honolulu. Hier ist der internationale Flughafen, hier ist Waikiki, hier ist die militärische Infrastruktur und im Großraum Honolulu wohnen runde 950000 der 1,4 Millionen Einwohner des 50. US-Bundesstaates.
Und wenn man so will hat hier alles angefangen:

Vor etwas mehr als drei Jahren bin ich alleine mit dem Rucksack nach Honolulu geflogen. Sehr spontan, nur mit einem groben Plan- neun Nächte im Waikiki Beachside Hostel, fünf Nächte an der North-Shore, dann auch mit Auto. Alles andere würde sich schon ergeben. Und wie es das hat. Rückblickend war dieser Trip auf jeden Fall die Initialzündung für meine Weltreise. Ich habe so viele nette Leute kennengelernt, so viele Dinge erlebt und so viele interessante Geschichten gehört. Zum Beispiel über Fiji, wo ich letztes Jahr war, und wo der Plan, eine große Reise zu unternehmen weiter greift ist. Wie heißt es in einem Forum im Internet so schön: sobald man ernsthaft darüber nachdenkt auf Reisen zu gehen ist die Frage eigentlich nicht mehr ob, sondern nur noch wann, denn der Gedanke wird einen nicht mehr loslassen.

Hier war ich also wieder. Vielleicht etwas selbstbewusster und routinierter als damals, immer noch neugierig, aber definitiv auch etwas müde. Die Leute denken ja gerne, so eine Reise sei Erholung pur- allerdings ist das eine gängige Fehleinschätzung. Teilweise kann es auch ganz schön anstrengend sein, immer auf Achse zu sein: hier zwei Nächte, dort zwei Nächte, always on the run und ja nichts verpassen. Niemand, der länger unterwegs ist, kann sich davon freimachen, in regelmäßigen Abständen auch mal ne Pause zu brauchen. Pause vom Alltag im Hostel, Pause von ständigen Ortswechseln, Pause vom Sightseeing.

Und glücklicherweise fiel hier wieder alles „into place“.
Vor drei Jahren lernte ich im Beachside Hostel unter anderem auch die Argentinierin Flor kennen, welche damals grade nach O’ahu gezogen war, um dort ihren Jura Master zu machen, und nun einige Zeit im Hostel wohnte, um alles zu sortieren und Fuß zu fassen. Wir haben damals einige Ausflüge zusammen unternommen und uns ziemlich gut verstanden, und wir haben über die Jahre sporadisch den Kontakt gehalten. So war es naheliegend, dass wir uns zumindest mal auf ein Bier treffen würden- allerdings hatte ich nach Monaten des Reisens meine höfliche deutsche Zurückhaltung schon soweit heruntergefahren, dass ich stattdessen gleich mit der Tür ins Haus fiel: „Kann ich bei dir auf dem Sofa pennen?“ „Klar, solange du willst!“ – also abgemacht! Nach einer Weile in einer WG hatte sie unterdessen ein gemütliches kleines Appartement in einer zentralen Ecke von Downtown Honolulu- das Studium war abgeschlossen und sie lebte und arbeitete also jetzt ganz normal in Hawai‘i- coole Sache! Ich bekam meinen eigenen Schlüssel und war diesmal nun also Teilzeit-Local. Und das genoss ich in vollen Zügen! Während Flor morgens früh zur Arbeit aufbrach, was ich zwangsläufig mitbekam, drehte ich mich nochmal um und schlief bis in die Puppen, guckte mal ein wenig Netflix und saß nicht selten gegen Mittag beim Frühstück, wenn sie nach einem Gerichtstermin nochmal reinschaute um sich umzuziehen. So absurd das klingt: ich war in Hawaii und machte einfach mal ein bisschen nix! Nicht gar nichts natürlich, aber bei meinem letzten Aufenthalt hatte ich in den zwei Wochen ein dicht gepacktes Programm abgearbeitet und letztlich schon alle major attractions gesehen. Mit einer Ausnahme: die legendäre Hanauma Bay. Damals hatte ich mir eine Gehörgangentzündung eingefangen und dann war erst mal ne Woche nichts mit Schnorcheln- diesmal allerdings lagen optimale Startbedingungen vor! Die Hanauma Bay ist ein halb versunkener Vulkankrater, in dem ein Korallenriff gewachsen ist, und wo man daher sehr schön schnorcheln kann. Dies ist keineswegs ein Geheimnis, und mit vielen anderen musste ich mir zunächst einen kurzen Film ansehen, durch den ich noch einmal in die Grundzüge des Schnorchelns eingewiesen wurde, und in dem – falls nicht vorhanden­ – noch ein wenig gesunder Menschenverstand vermittelt wurde. Wobei man fairerweise sagen muss: die Botschaft „Nicht auf das Riff stellen“ zählt zu den Sätzen, die nicht oft genug wiederholt werden können! Dennoch kann man sicher sein, dass die Leute dumm genug sein werden, es trotzdem zu tun! Das Warten hat sich dann aber durchaus gelohnt, denn es gab wirklich eine Menge zu sehen, und ich verbrachte einige entspannte Stunden an diesem touristischen Hotspot.

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Neben Flor hatte ich noch einen weiteren Kontaktmann auf der Insel: Grant, born and raised auf O’ahu hatte ich 2015 auf den Fidschi Inseln kennengelernt, und seine Einladung, mich doch auf jeden Fall zu melden, wenn ich wieder in Hawai’i sein sollte, nahm ich gerne an. Zwar musste auch er grundsätzlich arbeiten, aber er nahm sich an zwei Tagen eine Menge Zeit für mich und wir unternahmen etwas zusammen. Mit einem Zweierkajak eines seiner Freunde paddelten wir am Lanikai Beach rüber zu den kleinen Inselchen, die der ein oder andere von Euch sicher noch von einer alten „weg.de“ Plakatkampagne in Erinnerung hat. Dort kletterten wir ein wenig auf den Felsen herum und versuchten auf dem Rückweg nochmal ein Paar Wellen mit dem Kajak zu surfen- leider mit dem Ergebnis, dass wir uns überschlugen und beide unsere Sonnenbrillen und Mützen verloren. Letztere konnten wieder raus gefischt werden, die Brillen jedoch waren weg… Im Abendlicht nahmen wir noch einen kleinen Hike an der Küste mit, wobei uns einige Stimmungsvolle Bilder vom Sonnenuntergang gelangen.

Am anderen Tag machten wir einen Ausflug an die legendäre „North Shore“, wo im Winter – und der fing ja mal ganz langsam an – die großen Wellen und professionellen Surfer zu finden sind. Ein paar von denen konnten wir dann auch beobachten.

An der North Shore war ich später auch noch einmal mit Flor und wir gönnten uns bei „Giovanni’s“, einem Shrimp-Truck mit absolutem Kultstatus, dessen köstliche Garlic-Shrimp.

Flor stand, wie gesagt, unter der Woche nur abends zur Verfügung. Einmal gingen wir mit einem Ihrer Freunde anlässlich dessen Geburtstags abends in einer netten Open Air Bar etwas trinken. Dessen eigentliche Geburtstagsfeier fand dann am Wochenende statt, und wir feierten zunächst auf der Dachterrasse eines Noblen Apartment-Hochhauses in Downtown. Erst Barbecue, dann ein Bierchen im Whirlpool- so lässt sich’s leben! Danach zogen wir noch ein wenig um die Häuser, und es war ziemlich cool, die Stadt mal etwas mehr wie ein Local zu erleben!
Eine andere Sehenswürdigkeit, die ich noch auf der Liste hatte, war eine Fahrt auf dem „Tantalus Drive“. Diese Straße zieht sich hoch in die Berge von Honolulu, mal im dichten Dschungel, mal mit tollen Ausblicken über die Stadt. Da Flor ein Auto hatte war es ein leichtes auf diesen Punkt nun nachzuholen.
Auch eine Runde surfen durfte natürlich nicht fehlen. Mit etwas Geschick bekamen wir zwei ihrer Bretter ins Auto und gingen unterhalb des Diamond Heads eine Runde aufs Wasser. Allerdings war ihr größtes Brett für mich als wenig routinierten Surfer immer noch viel zu klein, so dass sich die Erfolgserlebnisse in Grenzen hielten… Eine spaßige Aktion war es aber auf jeden Fall!

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Zwar wohnte ich diesmal außerhalb von Waikiki, einmal wollte ich aber doch hinein in den Trubel, und so stattete ich den wohlbekannten Orten nochmal einen Besuch ab: Waikiki Beach, der Duke Statue und auch am Beachside Hostel schlenderte ich einmal vorbei… good times!

Nach einem Monat Hawai’i war es jedoch nun auch wieder so weit, Abschied zu nehmen. Das nächste Ziel war schon vor Augen- die Cook Inseln. Ein Stück südpazifischer Inseltraum, etwas backpackerfreundlicher und nicht ganz so teuer wie Tahiti, aber quasi dort gleich nebenan. Es ging gewissermaßen von einem Paradies ins nächste. Flor brachte mich zum Flughafen, ein Beso zum Abschied und ich war wieder unterwegs! Kia Orana Rarotonga- doch davon beim nächsten Mal mehr.

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